Mittwoch, Juli 30, 2008

Das erst ist wahres Christentum!

Sanguinis ChristiDie Kirche setzt an die Spitze des Hochsommermonats Juli das Fest des Kostbaren Blutes Jesu Christi. Man würde sich schwer täuschen, wenn man darin nur eine fromme Sentimentalität erblicken würde. Das Fest des Kostbaren Blutes ist keine Spezialität religiöser Schwärmerei. Es berührt so sehr das tiefste Wesen des Christentums, dass man behaupten kann: Wer das Geheimnis des Kostbaren Blutes nicht versteht, weiß nicht, was Christentum ist.
Wer die Religionsgeschichte der 6000 Jahre der Kinder Adams verfolgt, findet überall die Blutspuren des Opfers an den Wegweisern der Menschheit. Alle Völker setzen einstimmig den Kern des öffentlichen Gottesdienstes und das Wesen der Religion in das Opfer und das Wesen des Opfers in das Blut. Im mosaischen Gesetz ist alles Blut und abermals Blut, sagt Bossuet. Der Glaube des gesamten Menschengeschlechts geht dahin, dass keine Versöhnung der Erde und des Himmels stattfinden könne außer durch das Blut. Die letzten zwei Jahrtausende nennen sich christliche, weil sie auf der Tatsache aufbauen, dass das heil der Welt im Blute des Gekreuzigten beruht. Wir können, die Worte Bossuets etwas abändernd, behaupten: Auch im Neuen Testament ist das Blut alles! Theoretisch und praktisch. Im Glauben und in der Tat. Wahres Christentum erst im Blute Jesu Christi.
Was ist wahres Christentum? Was Katholizismus? Zuerst ein religiöses System. Zuerst ein Wunderdom religiöser Wahrheiten und Tatsachen und Gesetze! Zuerst die Summe von all dem, was Jesus gesagt, befohlen und getan hat. Ohne Abstrich und ohne Zutat! Christentum ist immer das gleiche. Das Christentum kann im Laufe der Jahrhunderte durch den menschlichen Geist besser verstanden, tiefer erfasst, voller durchgeführt und entwickelt werden, wie die Naturkräfte, die Gold- und Silberbergwerke und Diamantenfelder immer besser entdeckt, erfunden und ausgebeutet werden können. Aber wie trotz der Entdeckungen und Erfindungen und der großartigsten Technik die Natur bleibt, was sie war und kein Sandkörnlein von der Wissenschaft neu geschaffen wurde, so ist das Christentum als Lehre Christi heute, was es am Himmelfahrtsfest des Jahres 33 gewesen ist. Wir können in seinen Goldbergwerken und Diamantenfeldern graben. Aber wir finden nur dort, was schon da war. Wir erschaffen nichts.
Was ist also wahres Christentum? Die volle, ganze, ungeschmälerte, unveränderte Lehre Christi. Das wahre Christentum aber ist der Katholizismus. Christentum und Katholizismus sind ein und dasselbe. Außerhalb des Katholizismus gibt es kein Christentum, gab es kein Christentum und wird es keines geben, um den Gedanken Benedikt XV. hier anzuwenden: Der Glaube ist von so eigener Art und Natur, dass man ihm nichts hinzufügen, aber auch nichts hinwegnehmen kann. Entweder nimmt man ihn ganz an oder lehnt ihn ganz ab! Außer dem Katholizismus kein Christentum. Pius XI. hat das wiederholt erklärt. Es gehört heute zur dringendsten Aufgabe der Kanzel und Presse, immer wieder diese Tatsache festzustellen: Christentum ist nur die ganze, ungeschmälerte Lehre Jesu. Der Katholizismus.
Was ist wahres Christentum? Wir machen einen Schritt weiter .Wahres Christentum ist nicht nur Lehre, Glaube, ungeschmälerte, radikale katholische Überzeugung. Christentum ist Leben, Tat. Was wahr ist, muss auch gut sein. Was geglaubt wird, muss auch gemacht werden. Was gesagt wird, muss auch ausgeführt werden. Nicht nur katholische Worte! Die katholischen Worte wollen in die Erde. Sie wollen Samenkörner sein, keimen, wachsen, blühen, Frucht tragen. Der katholische Frühling soll zu katholischem Herbst werde, wo die Erntewagen fahren.
Es gibt Männer, vor allem junge Männer, die mit wahrem Heldentum durch Sturm und Wetter die Fahne der Grundsätzlichkeit tragen, der Welt mit allen Feiglingen und der Hölle mit allen Teufeln zum Trotz. Sie reden katholisch, weil die katholische Sprache die Sprache des Erhabene, des ganzen Weltumspannenden, die Sprache der Eroberung ist, das einzige was einen denkenden Menschen im Wirrwarr der Ideen noch befriedigt.
Ein solcher Mann mag seine menschlichen Schwachheiten haben. Die keine haben, sollen Steine auf ihn werfen. ich ehre ihn, weil er Mut hat. Aber ich sage ihm: Freund, wahres Christentum ist nicht nur offenes Fahnentragen. Nicht nur deine Zunge soll katholisch sein, sondern auch deine Hand, dein Fuß, dein Herz! Folge deiner Fahne! Lebe, wie du redest. Ziehe an Jesus Christus (Röm. 13, 14), Seine Güte, Demut, Sanftmut, Geduld, Reinheit. Wahres Christentum ist nicht nur Lehre, sondern auch Moral und die Moral heißt Nachfolge Jesu.
Was ist wahres Christentum? Tun wir den letzten Schritt. Wir haben gesehen: Während 6000 Jahren war die Religion ausgesprochen Sühnegottesdienst. Der Sühnegottesdienst aber beruht vor allem im Vollopfer. Sein Wahrzeichen ist das Blut. Adams Sünde war ein Weltunglück. Des Stammvaters Sünde war eine tödliche Blutvergiftung des ganzen Menschengeschlechtes. Eine Blutvergiftung, deren Folgen Leib, Seele, Verstand, Wille zugleich umfassen und die so radikal zerstörend wirken, dass alle Menschen bis zum Weltende daran leiden. Diese tödliche radikale Blutvergiftung des ganzen Menschengeschlechtes, die wir Erbsünde nennen, kann nur durch eine radikale Bluterneuerung der Menschheit geheilt werden. Das ist der Sinn des alttestamentlichen Gottesdienstes mit seinen ungezählten Schlachtopfern von stellvertretenden, unschuldigen Tieren: das Blut eines Unschuldigen muss das Blut der schuldigen Menschheit erneuern.
Die Menschheit kann nicht allein durch eine schöne Lehre und durch eine schöne Moral gerettet werden. Die schöne Lehre und die schöne Moral reichen nur bis an den Menschen heran, aber sie gehen nicht in ihn hinein. Es muss zur Lehre und Moral etwas hinzukommen ,das den Menschen innerlich vollständig umgestaltet und ohne dass Lehre und Moral wirkungslos bleiben, neues Blut! Jesus kam, der menschgewordene Gottessohn, das Heil der Welt. Jesus ist das Heil der Welt, weil Er der Welt die katholische Wahrheit brachte. Jesus ist das Heil der Welt, weil Er der Welt die katholische Moral übergab. Jesus ist das Heil der Welt, weil Er der Welt, und das ist die Hauptsache, das neue Blut gab.
Der heilige Paulus, der Prediger des Kostbaren Blutes, wird nicht müde, diese Tatsache zu betonen: "Die Erlösung geschieht durch das Blut Jesu" (Kol. 1, 14). "Der Friede zwischen Himmel und Erde ist gemacht durch das Blut des Kreuzes" (Kol. 1, 20). "Wir sind gerechtfertigt durch Sein Blut" (Röm. 5,9). "Wir gehen ein in das Heiligtum durch das Blut Christi" (Hebr. 10, 19). "Ohne Blutvergießen keine Erlösung" (Hebr. 9, 22). Das Heilig Blut-Thema ist aber nicht eine Spezialität des heiligen Paulus. Sie kehrt in der Apostelpredigt immer wieder. So bei Petrus: "Ihr wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Gold oder Silber erlöst weid von dem eitlen Wandel, der sich von den Vätern auf euch vererbt hat, sondern mit dem Kostbaren Blute Christi, des unbefleckten und tadellosen Lammes" (1. Petr. 1, 19). So bei Johannes: "Jesus Christus ,der Fürst der Könige der Erde, hat uns gewaschen von unseren Sünden mit Seinem Blute" (1 Offbg. 1, 5).
Wir sehen: Im Neuen Testament ist das Blut Jesu = alles, die Quelle aller Freiheit, allen Friedens, aller Reinheit, aller Seligkeit. Die katholische Kirche ist die Kirche des heiligen Messopfers und der Sakramente. Aber man kann den katholischen Gottesdienst und die katholischen Sakramente nicht versehen, ohne ihre Quelle auf Golgatha. In der katholischen Kirche ist das Blut alles! Das ganze übernatürliche Leben in dem geheimnisvollen Organismus der Kirche, dessen Haupt Christus ist (Eph. 5, 23), ist nichts als das Rieseln des Kostbaren Blutes, das wir Gnade nennen, durch uns, Seine Glieder (Eph. 5, 30).
Wer von Christentum spricht, ohne vom Kostbaren Blute zu sprechen, ist gerade so oberflächlich, wie derjenige, der von der Kirche spricht, ohne von ihrem Haupte Christus und ihrer Seele, dem Heiligen Geiste, zu reden. Er weiß nicht, was er sagt. Er braucht Worte, deren Sinn er nicht versteht. Das Blut ist alles! Der Katholizismus ohne das Kostbare Blut wäre eine starre Mumie! Wahres Christentum im Vollsinn ist erst der Katholizismus, der nicht nur ungeschmälerte Lehre Jesu und praktische Nachfolge Jesu ist, sondern in dem auch das Blut Jesu fließt durch die Kanäle der heiligen Messe, der Sakramente und des Gebetes! Noch einmal - das Blut ist alles!
Wir fordern den rassenreinen Katholizismus der Lehre und der Tat. Er allein wird den rassenreinen Sozialismus, die kommende Weltgefahr, überwinden. Rasse wird nur durch Rasse besiegt. Ganzes nur durch Ganzes. Wir werden in diesem Kampfe allein sein. Die Wahrheit steht immer allein. Wir werden dennoch triumphieren, wenn unser Katholizismus Golgathablut der Gnade trinkt in Gebet, Kommunion und Betrachtung. Die natürlichen Mittel gehen eins nach dem andern bankrott. Alle Erfahrungen erziehen uns zur Demut. Die Weltrettung ist wie einst bei Israels Durchzug durch das rote Meere das Privileg des Kostbaren Blutes. Das religiöse Problem der Gegenwart besteht darum in der Überführung des Kostbaren Blutes in unseren Adern. Damit erst wird rassenreiner Katholizismus. Das Blut ist alles! Darum katholisch bis aufs Blut!

Aus: (Pfarrer) Robert Mäder: Blut und Rasse, Verlag Nazareth / Basel (Schweiz). Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Ordinariates Basel vom 14. Februar 1939.

Montag, März 17, 2008

Montag, Februar 04, 2008

Zeugnis des ersten Hirten Petrus über Christus

Denn was wäre vorzüglicher, oder was klarer und was frömmer als alle Gottesfurcht, als den Grund des Glaubens des heiligen Petrus, des ersten Hirten der Kirche festzuhalten, den er mit einem glücklichen Bekenntnis bekanntgemacht hat? "Niemand nämlich, sagt der Lehrer der Völker, kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt worden ist. Jesus Christus (1 Kor 3,11)." Die Festigkeit dieses unbeweglichen Grundes hat ohne Zweifel der heilige Petrus bekannt und erklärt, nicht auf Grund einer Offenbarung von Fleisch und Blut, sondern des Vaters vom Himmel. Als nach der Zurückweisung der Meinung gewisser Leute der Kenner aller erforschte, was der Glaube in den Gemütern der Jünger bewirkte, da hat er allein für sich und für alle, und ein einziger zugunsten der Einheit das Zeugnis des Glaubens dargeboten mit den Worten: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Mt 16,16)." Er aber hat bald darauf ohne Verzug den Lohn des Bekenntnisses erhalten, da er zum Türhüter des Himmels und zum Schiedsrichter der Seelen für Binden und Lösen gemacht wurde. Denn der Herr antwortet sofort: "Und ich sage dir: du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen (ebd 18)." Auf diesen Felsen, sagte er, den du bekannt hast, und von dem du Würde des Namens erhalten hast, auf diesen festen Glauben will ich meine Kirche bauen; und deshalb werden die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen. Durch diese wird der Eingang des Todes aufgetan, damit die zum Schoß der Hölle hinabsteigen, die den Irrtümern jener folgen, die sich von der Glaubensgemeinschaft des heiligen Petrus absondern. Denn wehe, nachdem sie die unerschütterte Festigkeit des unverletztlichen Felsens verlassen haben, beeilen sich die Armen, ihr Haus der Unredlichkeit auf schlüpfriges und sandiges Land zu bauen. Da aber nach dem beglückenden Worte Gottes eine Überschwemmung gekommen war, wurde die Schwelle des Hauses zerschlagen, und es stürzte ein, weil es nicht auf festen Grund gebaut war (vgl Mt 7,26-27). O wie sind die haltlosen Machenschaften aller Irrlehrer zerstört worden, während die Mauer seines Glaubens unbeweglich standhielt! Ob Petrus etwa gesagt hat: du bist Christus, der für uns Sohn des Menschen geworden ist, und der durch Annahme Sohn Gottes ward? Das sei ferne! Das hat weder Petrus bekannt, noch bekennt es die heilige Kirche, die auf den festen Felsen gegründet ist, das heißt, auf das Fundament des Glaubens, das Christus ist - die Kirche, die Christus beschützt und verteidigt, und die Petrus, auf die Hilfe Christi gestützt, regiert. Vielmehr bekennt sie, einstimmig mit Petrus, Christus als den Sohn Gottes; denn ein einziger ist Christus, Gottes und des Menschen Sohn, nicht durch die Gnade der Annahme, sondern kraft der eigenen Sohneswürde.

Papst Hadrian I. (772-795) - Brief "Praestolatus nimisque" (786) an Karl den Großen, - PL 98,387-390